10 geniale Hormon-Yoga-Übungen (für die Wechseljahre)

Dieser Artikel basiert auf wissenschaftlichen Studien

Hormon-Yoga | Hormonsystem | Wechseljahre | Wirkung | Übungen

Obwohl Hormon-Yoga ein neuer Begriff ist, kommen diese Übungen schon lange Frauen vor, in und nach den Wechseljahren zu Gute.

Meiner Meinung nach ist Hormon-Yoga die ideale Ergänzung zu kurzen, intensiven Fitness-Übungen in den Wechseljahren.

Warum das so ist, wie es deinen Hormonhaushalt in Einklang bringt und wie du einen maßgeschneiderten Hormon-Yoga-Flow praktizierst, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist Hormon-Yoga?

Hormon-Yoga ist eine therapeutische Form von Yoga. Mit speziellen Übungen fokussiert Hormon-Yoga jene Drüsen und Organe, die Einfluss auf die Hormonausschüttung haben.

Durch die Kombination mit Atemübungen, tibetischer Energielenkung und Meditation, zielen diese Yoga-Übungen speziell darauf ab, den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen.

Der Begriff Hormon-Yoga-Therapie wurde 1992 von der brasilianischen Philosophin und Psychologin Dinah Rodrigues erfunden.

Die für das Hormon-Yoga verwendeten Übungen sind allerdings kein Novum. Es handelt sich dabei um traditionelle Posen, Atem- und Entspannungsübungen.

Warum Hormon-Yoga ein ganzheitlicher Ansatz ist, erkläre ich euch am besten anhand des Hormonsystems.

Frauen beim Hormon-Yoga

Was du über das Hormonsystem wissen musst

Hormone sind chemische Botenstoffe, die maßgebliche Signale zur Regulierung von Hunger, Sättigung, Durst, Körpertemperatur oder auch Körpergewicht geben können (Starka et al. 20201).

Mit Hilfe eines Schaltzentrums im Gehirn (Hypothalamus) ist der Hormonhaushalt wesentlich daran beteiligt, Körperfunktionen in einem gesunden Gleichgewicht zu halten.

Beim Hormon-Yoga stehen folgende Drüsen bzw. Organe, die Hormone ausschütten, im Vordergrund:

  • Hirnanhangdrüse
  • Eierstöcke
  • Schilddrüse
  • Nebennieren

Die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) im Hypothalamus ist vor allem für Menstruationsbeschwerden wesentlich, spielt aber auch bei Wechseljahresbeschwerden und Stress eine wesentliche Rolle. Sie kommuniziert insbesondere mit den Eierstöcken.

Ein Östrogenmangel in den Eierstöcken ist wiederum der Auslöser für Hitzewallungen – die häufigsten Symptome der Wechseljahre (Rapkin et al. 20072).

Die Hormone der Schilddrüse regulieren insbesondere Blutzirkulation, Stoffwechsel, Muskel- und Knochenwachstum (Shahid et al. 20223).

In den Nebennieren wird das primäre Stresshormon Cortisol produziert, das für eine gesunde Stressreaktion maßgeblich ist (Owen et. al 19734).

Unterm Strich bekommen wir eine Wirkung, die dabei hilft, die großen Herausforderungen der Wechseljahre zu meistern:

  • Langsamer Stoffwechsel
  • Muskel- und Knochenschwund
  • Hitzewallungen

Darüber hinaus verbessert Hormon-Yoga die Herz-Kreislauf-Funktion, baut Stress ab und kann sogar dabei helfen, die Schlafqualität zu steigern. Dieser ganzheitliche Ansatz ist ideal, um die Folgen des modernen westlichen Lebensstils auszugleichen.

Ist Hormon-Yoga nur für die Wechseljahre gut?

Nein.

Für Frauen gibt es vier wesentliche Gründe, gezielt Hormon-Yoga zu praktizieren:

Hormon-Yoga zielt auf Frauen und deren Fruchtbarkeitshormone ab. Obwohl diese Art von Yoga nicht für Männer gemacht wurde, kann sie ihnen dennoch als achtsamkeitsbasierte Stressabbau-Methode dienen. Tatsächlich praktiziere ich sogar manche dieser Hormon-Yoga-Übungen täglich.

Erfunden wurde Hormon-Yoga dennoch für Frauen in den Wechseljahren. Deshalb wird Hormon-Yoga ab einem Alter von 35 Jahren empfohlen.

Nur wenige Frauen wissen, dass die initialen hormonellen Veränderungen der Wechseljahre bereits in den 30ern einsetzen. 35 Jahre sind ein durchschnittliches Alter, ab dem sich die Produktion von Östrogen und Progesteron langsam verringert.

Wirkung von Hormon-Yoga

Es gibt zwar keine dezidierten Studien über Hormon-Yoga, aber unzählige über Yoga, Meditation und Atemtechniken.

Während die Bezeichnung als Hormon-Yoga neu ist, sind es die Techniken, die dazu verwendet werden, nicht. Dementsprechend ist Hormon-Yoga eine Abfolge von Übungen, deren gesundheitliche Vorteile belegbar sind.

Die gesundheitliche Wirkung von Hormon-Yoga lässt sich am besten anhand der oben genannten Zielgruppen erklären.

Wechseljahresbeschwerden

Für Frauen in den Wechseljahren ist Yoga schon lange kein Geheimtipp mehr. Diese positive Wirkung in Post- und Perimenopause wird von ausführlichen Meta-Analysen untermauert.

Laut diesen Studien ist Yoga eine sichere Methode, um vasomotorische, urogenitale und psychologische Symptome der Wechseljahre, wie etwa Depressionen und Schlafstörungen, zu lindern. Die Teilnehmerinnen berichteten von einer allgemeinen Steigerung ihres Wohlbefindens (Cramer et al. 20185).

Dementsprechend wurde auch in einer brandneuen Studie höchster Güte beobachtet, dass Yoga gefäßbedingte, psychosoziale und körperliche Symptome der Wechseljahre signifikant verbessern kann.

Laut den Forschern ist eine einjährige Yoga-Praxis eine der bevorzugten nicht-hormonellen, lebensstilmodifizierenden Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität von Frauen in den Wechseljahren (Swain et al. 20216).

Diesem Schluss stimmt eine weitere Studie zu, die besagt, dass Yogatherapie Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche reduzieren kann. Diese Wissenschaftler gehen sogar noch weiter, indem sie behaupten, dass bereits die kurzfristige Praxis von Yoga sowohl psychologische als auch körperliche Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern kann (Vaze et al. 20107).

Ähnlich wie das Intervallfasten kann Yoga dabei helfen, die Wachstumshormonausschüttung zu steigern und dem Alterungsprozess entgegenzuwirken (Chatterjee et al. 20158).

Dementsprechend verringert Yoga das altersbedingte Risiko von Muskel- und Knochenschwund.

Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Yoga ist für die Linderung von PMS-Symptomen wirksamer als Ausdauersport (Vaghela et al. 20199).

Forscher die dem Yogatrend bei Frauen, die an PMS leiden, nachgingen, stellten fest, dass bereits kurze Yogaeinheiten in der Lutealphase des Zyklus Aufmerksamkeit und Wohlbefinden verbessern (Wu et al. 201510).

Ein speziell für PMS-Symptome entwickeltes Yogaprogramm konnte eine deutliche Verbesserung von Menstruationsschmerzen, körperlicher Fitness und Lebensqualität von Nichtsportlerinnen erzielen (Yonglitthipagon et al. 201711).

Yoga hat auch starke Auswirkungen auf Depressionssymptome und Blutdruck, weshalb es als ergänzendes oder alternatives Mittel für PMS-Patientinnen eingesetzt werden kann (Ghaffarilaleh et al. 201912).

Dieselben Forscher zeigten an 62 Frauen im Alter von 20-45 Jahren mit PMS, dass Yoga auch die Schlafeffizienz signifikant verbessert (Ghaffarilaleh et al. 201913).

Yoga-Interventionen konnten ebenso Menstruationskrämpfe und andere Menstruationsbeschwerden bei Studentinnen mit primärer Dysmenorrhoe reduzieren (Yang et al. 201614).

Psychologischer Stress

Yoga und Meditation sind die Hauptsäulen achtsamkeitsbasierter Stressabbau-Methoden (engl. Mindfulness-Based Stress Reduction Techniques oder MBSR).

Und gerade das Stresshormon Cortisol schränkt Stoffwechselfunktionen ein und begünstigt die Akkumulation von Bauchfett (Rosmond et al. 199815).

Der Hauptgedanke hinter der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion ist es, durch bewusste, wiederholte Übungen zur Bewusstseinsbildung vollständig im gegenwärtigen Moment zu leben.

Es ist eine Veränderung des Lebensstils, die darauf abzielt, den Mühlrädern der Uhrzeit zu entfliehen.

Shavasana, die meditative Übung, die wir in unserem Hormon-Yoga-Flow zur Endentspannung nutzen, kann laut Studien die Auswirkungen von Stress rückgängig machen (Bera et al. 199816).

Eine kürzlich durchgeführte Meta-Analyse von 42 Studien konnte die Auswirkungen von Yoga-Übungen in physiologischen Maßen festhalten.

Sie konnten Cortisolspiegel, Blutdruck, Ruhepuls, Herzfrequenzvariabilität, Blutzucker, Cholesterin und LDL-Cholesterin maßgeblich reduzieren (Pascoe et al. 201717).

Neben der Ausschüttung von Stresshormonen kann regelmäßiges Yoga die Immunfunktion, oxidativen Stress und den Gehalt an Antioxidantien im Körper verbessern (Lim et al. 201518).

Somit könnte Yoga auch zur Krebsprävention beitragen.

Wissenschaftler des Alberta Cancer Boards konnten zeigen, dass Meditation, Yoga und Entspannungsübungen Brustkrebspatientinnen zu Gute kommen. Die Übungen verringerten Stresssymptome während sie Schlaf- und Lebensqualität verbesserten (Carlson et al. 200419).

Kinderwunsch

Yoga wird gezielt bei unfruchtbaren Frauen eingesetzt. Oft werden Yogapraktiken unterstützend neben anderen Behandlungen durchgeführt. Sie können den Stress der Patientinnen verringern und den Erfolg der Behandlungen erhöhen (Kirca et al. 201920).

Zum Beispiel konnte Yoga in einer Studie bei der Überwindung von Unfruchtbarkeit helfen, indem es die Erfolgsquote der assistierten Reproduktionstechnologie erhöhte (Darbandi et al. 201821).

Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) geht oft mit Unfruchtbarkeit einher.

Ein ganzheitliches Yogaprogramm über 12 Wochen konnte PCOS-Patientinnen helfen, Sexual- und Fruchtbarkeitshormone zu regulieren und dadurch die Menstruationshäufigkeit zu verbessern (Nidhi et al. 201322).

Die besten Hormon-Yoga-Übungen für die Wechseljahre

Ich habe mit meiner Freundin Julia, die ausgebildete Yoga-Lehrerin ist, tagelang getüftelt, um für euch die besten Hormon-Yoga-Übungen in einen stimmigen Ablauf zu integrieren.

Das Ergebnis ist eine Yoga-Sequenz mit belegt effektiven Übungen, die du spielerisch ausführen kannst, da sie perfekt aufeinander abgestimmt sind.

Der ideale Hormon-Yoga-Flow besteht aus drei Arten von Übungen:

  • Atmung
  • Yoga-Posen
  • Entspannung

Wir beginnen den Hormon-Yoga-Flow mit einer tiefen Bauchatmung, die essentiell für die optimale Ausführung der nachfolgenden Yoga-Übungen ist.

Die Posen selbst sind wiederum so konzipiert, dass sich die Intensität und Dehnung Schritt für Schritt steigern. So bereitet dich eine Übung ideal auf die nächste vor.

Der Hormon-Yoga-Übungen dauern etwa 12 Minuten.

Für die meditative Endentspannung liegt es dann an dir, wie viel Zeit du aufbringen und wie tief du dich entspannen möchtest. Sie kann 3, 5 oder auch 10 Minuten dauern.

1. Atemübung (Dirgha Pranayama)

Frau in den Wechseljahren bei Hormon-Yoga-Übung

Hormon-Yoga zielt darauf ab, Energie (Prana) gezielt auf bestimmte Drüsen und Organe auszubreiten (ayama).

Aus diesem Grund bildet Dirgha Pranayama oder tiefe Bauchatmung die Basis für unsere Hormon-Yoga-Übungen:

  1. Ausgansposition: Setz dich im Schneidersitz auf die Matte und strecke die Wirbelsäule durch. Beginne mit langen, langsamen und tiefen Atemzügen durch die Nase.
  2. Untere Lunge: Ziehe Luft tief in den unteren Lungenflügel, so dass sich der Bauch füllt. Lass deinen Bauch wie einen Luftballon wieder aus. Halte deinen Atem ruhig und entspannt, ohne ihn anzustrengen und wiederhole die Übung zehnmal.
  3. Mittlere Lunge: Wiederhole den vorangegangenen Schritt, aber dehne diesmal den mittleren Brustbereich, indem du Brustkorb seitlich nach außen öffnest. Atme aus und wiederhole den Schritt zehnmal.
  4. Obere Lunge: Atme nun, indem du auch den oberen Brustkorb öffnest. Atme aus und wiederhole den Schritt zehnmal.
  5. Gesamte Lunge: Kombiniere alle drei Schritte und nutze alle drei Lungenkammern (untere, mittlere und obere) in einem kontinuierlichen oder vollständigen Fluss. Wiederhole die Atmung zehnmal.

Da Hormon-Yoga eine ganzheitliche Praxis ist, kann auch dein Immunsystem von der Atmung und den folgenden Übungen profitieren.

2. Einfacher Drehsitz (Parivrtta Sukhasana)

seated twist group edited scaled

Wenn du nicht an Twists gewöhnt bist, ist ein einfacher Drehsitz der perfekte Anfang:

  1. Ausgangsposition: Bleib im Schneidersitz sitzen (Wirbelsäule aufrecht).
  2. Drehen: Drehe dich beim Einatmen, indem du mit den Fingern der rechten Hand hinter deinem Gesäß den Boden berührst und die linke Hand auf das rechte Knie legst.
  3. Weiter drehen: Gehe beim Ausatmen tiefer in die Drehung und schaue dabei über die rechte Schulter.
  4. Halten: Halte die Position fünf Atemzüge lang.
  5. Wechseln: Atme aus, während du in die Mitte zurückkehrst und wiederhole die Übung für die andere Seite.

Der einfache Drehsitz dehnt den Nacken, die Brust, die Schultern, den oberen und unteren Rücken.

Diese Position lindert Schmerzen im Nacken und oberen Rücken sowie Wechseljahresbeschwerden, wie Hitzewallungen, indem sie die Östrogenproduktion in den Eierstöcken anregt.

3. Kuh / Katze (Bitilasana / Marjaryasana)

Hormon-Yoga-Übung Kuh
Hormon-Yoga-Übung Katze

Die nächste Hormon-Yoga-Übung knüpft an den Drehsitz an, indem sie einer schlechten Körperhaltung entgegenwirkt:

  1. Ausgangsposition: Begebe dich auf alle Viere (Knie hüftbreit, Hände unter den Schultern).
  2. Kuh: Atme ein, senke den Bauch, hebe Kopf und Steißbein an.
  3. Katze: Atme aus, hebe den mittleren Rücken an, während du das Kinn zur Brust ziehst und das Steißbein senkst.
  4. Wiederholen: Mache die Übungen noch viermal und kehre danach in die neutrale Wirbelsäule zurück.

Katze/Kuh dehnt Rücken, Schultern, Bauchmuskulatur und Hüftbeuger, wobei sie die Beweglichkeit der Wirbelsäule verbessert.

Diese Position lindert Menstruationsbeschwerden, stimuliert die Schilddrüse und kann so den Stoffwechsel verbessern und Osteoporose vorbeugen.

4. Herabschauender Hund (Adho Mukha Svanasana)

Frauen machen herabschaunenden Hund beim Hormon-Yoga

Der herabschauende Hund ist nicht nur in unserem Hormon-Yoga-Flow eine der besten Yoga-Posen für einen Übergang:

  1. Ausgangsposition: Bleib auf allen Vieren (Knie hüftbreit, Hände unter den Schultern).
  2. Heben: Spann die Bauchmuskeln and und ziehe die Zehen an, während du deine Körpermitte anhebst. Nur Hände und Füße bleiben auf der Matte.
  3. Strecken: Strecke die Arme durch, bewege die Brust sanft zu den Oberschenkeln und die Fersen sanft zum Boden. Es ist in Ordnung, wenn du die Knie beugen musst oder die Fersen nicht ganz auf den Boden bekommst.
  4. Halten: Halte die Position zehn Atemzüge lang.

Der herabschauende Hund dehnt Schultern, Kniesehnen, Waden, Fußgewölbe und Hände, wobei er Arme und Beine kräftigt.

Diese Position lindert Stress, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Rückenschmerzen, Müdigkeit, Osteoporose und andere Wechseljahresbeschwerden sowie Plattfüße und Ischiasbeschwerden.

5. Tiefer Ausfallschritt (Anjaneyasana)

Frauen machen tiefen Ausfallschritt

Der tiefe Ausfallschritt fördert den Gleichgewichtssinn und kann direkt aus dem herabschauenden Hund gemacht werden:

  1. Ausgangsposition: Herabschauender Hund
  2. Ausfallschritt: Stelle den rechten Fuß beim Ausatmen zwischen deine Hände nach vor.
  3. Dehnen: Senke das linke Knie auf den Boden und schiebe den Fuß zurück, so dass du eine angenehme Dehnung in Hüfte und Oberschenkel spürst.
  4. Arme heben: Spanne beim Einatmen den Bauch an, hebe die Brust vom Oberschenkel weg und führe die Arme neben den Ohren nach oben. Beuge den Oberkörper sanft nach hinten.
  5. Arme absenken: Lass die Arme mit der Ausatmung nach unten sinken und gehen zurück in den herabschauenden Hund.
  6. Wiederholen: Wiederhole die Übung mit dem linken Fuß.

Der tiefe Ausfallschritt dehnt Oberschenkel, Kniesehnen, Leisten und Hüften und erhöht die Beweglichkeit des Unterleibs.

Die Position lindert geringes sexuelles Verlangen, indem sie die Durchblutung des Unterleibs verbessert. Außerdem wird die Schilddrüse stimuliert, was Osteoporose vorbeugen und den Stoffwechsel ankurbeln kann.

6. Tiefe Hocke (Malasana)

Frau macht Hormon-Yoga-Übung Malasana

In unserer Hormon-Yoga-Sequenz für die Wechseljahre darf die Pose der Jugend oder Girlande keinesfalls fehlen:

  1. Ausgangsposition: Gehe in die Hocke, indem du dein Becken zwischen die Füße, die du am Boden lässt, positionierst.
  2. Drücken: Presse die Handflächen wie beim Gebet vor der Brust fest zusammen, während du die Ellbogen gegen die Innenseite der Oberschenkel drückst.
  3. Halten: Halte die Position zehn Atemzüge lang.

Die Yogi-Hocke dehnt die Knöchel, die Leisten und den hinteren Teil des Rumpfes, wobei sie den Bauch strafft.

Die tiefe Hocke lindert Menstruations-, Wechseljahresbeschwerden und Unfruchtbarkeit, indem sie die Durchblutung des Unterleibs – insbesondere der Gebärmutter – fördert.

7. Kopf zum Knie (Janu Sirsasana)

Hormon-Yoga-Übung Kopf zum Knie

Diese äußerst beliebte Yoga-Übung wird oft dafür verwendet, die Verdauung anzuregen und die Schlafqualität zu verbessern:

  1. Ausgangsposition: Beginne sitzend in der Stabhaltung (Beine gerade ausgestreckt, Wirbelsäule lang).
  2. Knie abwinkeln: Beuge dein linkes Knie und bringe die Sohle des linken Fußes auf die Innenseite des linken Oberschenkels (Fußkannte am Boden, Ferse vor der Leiste). Das rechte Bein bleibt gestreckt.
  3. Beugen: Strecke die Arme mit dem Einatmen neben den Ohren nach oben (Fingerspitzen zur Decke). Behalte die Länge entlang der Wirbelsäule bei und beuge dich beim Ausatmen über das gestreckte Bein nach vorne. Berühre mit den Händen die rechte Wade oder den Fuß.
  4. Nähern: Bringe den Kopf bei jedem Ausatmen Schritt für Schritt näher an dein Knie, bis er es berührt. Vermeide dabei, die Wirbelsäule zu runden. Wenn du anfangs nicht mit dem Kopf ans Knie kommst, ist das in Ordnung.
  5. Halten: Halte die Position zehn Atemzüge lang.
  6. Wiederholen: Wiederhole die Übung mit dem anderen Fuß.

Die Kopf-zum-Knie-Haltung dehnt Wirbelsäule, Schultern, Kniesehnen und Leisten.

Diese Position lindert Müdigkeit, Kopfschmerzen, Angstzustände, Depressionen und andere Wechseljahresbeschwerden.

8. Schulterbrücke (Setu Bandha Sarvangasana)

Hormon-Yoga-Übung Schulterbrücke

Diese Brückenstellung hat die Aufgabe Körper und Geist zusammenzuführen. Sie stimuliert Schilddrüse und Lymphknoten, was u. a. die Entgiftung begünstigt.

  1. Ausgangsposition: Lege dich bequem auf den Rücken und stelle die Füße hüftbreit auseinander. Halte die Oberschenkel parallel zueinander, um deine Kniegelenke zu schützen.
  2. Anheben: Hebe das Gesäß an und verschränke deine Handflächen hinter dem Rücken. Dadurch verlagerst du dein Gewicht auf Füße und Schultern. Stelle dir vor, dass die Fersen auf der Matte in Richtung Schultern ziehen.
  3. Halten: Halte die Position zehn Atemzüge lang. Danach rollst du beim Ausatmen deine Wirbelsäule langsam wieder auf die Matte.

Die Schulterbrücke dehnt Brust, Nacken und Wirbelsäule.

Diese Position lindert Stress, Angstzustände, Müdigkeit, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Menstruationskrämpfe, Schlaflosigkeit, Osteoporose und andere Wechseljahresbeschwerden.

9. Schulterstand (Salamba Sarvangasana)

Frau macht Schulterstand bei Hormon-Yoga

Aufgrund seiner vielen Vorteile für Organe und Drüsen gilt der Schulterstand als die Königin der Yogastellungen:

  1. Ausgangsposition: Bleibe mit dem Rücken auf der Matte (Arme an den Seiten).
  2. Heben: Drücke mit dem Ausatmen die Oberarme in den Boden und ziehe die Beine zur Brust. Stütze mit deinen Händen den unteren Rücken. Die Oberarme bleiben am Boden. Hebe Becken und Rücken weiter an, bis sie sich direkt über den Schultern befinden und die Wirbelsäule senkrecht zum Boden steht. Stelle sicher, dass das Gewicht auf Schultern und Oberarmen und nicht am Nacken liegt.
  3. Strecken: Strecke beim Einatmen, die Knie durch. Lasse die Beine zusammen und hebe sie aktiv an, indem du Fußballen und Steißbein Richtung Decke streckst.
  4. Halten: Bleibe zehn Atemzüge lang in dieser Position.
  5. Abrollen: Beuge beim Ausatmen die Knie und entferne die stützenden Arme, während du Wirbel für Wirbel auf die Matte rollst.

Der Schulterstand dehnt Schultern und Nacken und strafft dabei die Beine und das Gesäß.

Diese Position lindert Stress, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen, Osteoporose und andere Wechseljahresbeschwerden.

10. Entspannung (Shavasana)

Shavasana ist die Übung zur Endentspannung beim Hormon-Yoga

Keine Hormon-Yoga-Flow ist vollständig ohne eine meditative Endentspannung:

  1. Ausgangsposition: Du liegst noch immer auf dem Rücken (Arme leicht vom Oberkörper entfernt, Handflächen zeigen nach oben).
  2. Atmen: Lass deine Atmung natürlich verlaufen. Falls du gedanklich abschweifst, kannst du die Aufmerksamkeit auf den Atem lenken.
  3. Halten: Verharre fünf Minuten in dieser meditativen Abschlussposition.

Diese sogenannte Leichenhaltung lindert Stress und Bluthochdruck.

Sie ist eine der wenigen Hormon-Yoga-Übungen, der eigene Studien gewidmet wurden. Sie untermauern, dass Shavasana dabei hilft, die physiologischen Auswirkungen von Stress erfolgreich zu reduzieren (Sharma et al. 200723).

Außerdem konnten Forscher in einer klinischen Studie feststellen, dass Shavasana eine natürliche Alternative zu Blutdrucksenkern darstellt, ohne deren Nebenwirkungen zu teilen (Datey et al. 196924).

Fazit

Obwohl Hormon-Yoga einen einschüchternden Namen trägt, hat es nichts mit einer potentiell gefährlichen Hormon-Therapie zu tun.

Tatsächlich legen Forscher Gesundheitsdienstleistern nahe, zunächst solche Lebensstil-Interventionen zu verordnen, da sie sicherer sind als hormonelle Behandlungen (Lugo et al. 202225).

Außerdem verwendet Hormon-Yoga Übungen, die Frauen seit hunderten von Jahren erfolgreich praktizieren. Lediglich der Begriff Hormon-Yoga ist neu.

Hormon-Yoga kombiniert Posen, Atmung, Meditation und Energielenkung, um Drüsen und Organe zu stimulieren, die den Hormonhaushalt regulieren. Frauen, die an psychologischem Stress, Unfruchtbarkeit, PMS- oder Wechseljahresbeschwerden leiden, können davon profitieren.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie wirkt Yoga auf die Hormone?

Manche Yoga-Übungen können Drüsen und Organe stimulieren und dadurch die Hormonausschüttung verbessern.

Wie oft sollte man Hormon Yoga machen?

Für bemerkenswerte Erfolge solltest du Hormon-Yoga 2-5-mal pro Woche praktizieren.

Welche Übungen bei Hormon-Yoga?

Tiefer Ausfallschritt, Schulterbrücke und Schulterstand sind effektive Hormon-Yoga-Übungen.

Welches Yoga bei Wechseljahren?

Hormon-Yoga vereint die besten Übungen für die Wechseljahre.

Studien Hier klicken!

#1-9

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Mag. Stephan Lederer, MSc.

Mag. Stephan Lederer, Bakk., MSc, ist ein Autor und Blogger aus Österreich, der fundierte Inhalte über Gesundheit und Ernährung verfasst. Seine Buchreihe über Intervallfasten landete in 15 Kategorien auf Platz 1 der Bestsellerliste auf dem deutschen Amazon-Marktplatz.

Stephan ist ein echter Mann der Wissenschaft, der mehrere Diplome und Master-Abschlüsse in verschiedenen Fachbereichen erlangen konnte. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lücke zwischen konventionellen Weisheiten und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu schließen. Er überprüft Inhalte und Quellen dieses Blogs auf Aktualität und Richtigkeit.

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